Labrador - Quebec - Ontario

Inzwischen haben wir eine weite Strecke immer Richtung Westen zurückgelegt.


Ich habe lange nichts eingestellt, weil wir nur selten Gelegenheit haben, ins Internet zu kommen. Unsere Reisetage sind lang und die Öffnungszeiten der Büchereien, die das schnellste Netz haben, sehr ungünstig für uns. Heute stehen wir auf einem Walmartparkplatz und ich hoffe, es reicht für einen Text. Bilder folgen dann später.


Durch Labrador führte eine 1200 km lange Schotterpiste, die eine echte Herausforderung für Rudi und unseren Stripie mit Hänger war. Belohnt wurden wir durch absolute Einsamkeit in einer unendlich erscheinenden Wald- und Seenlandschaft und schönen Erfahrungen mit den wenigen Menschen, die wir trafen. So haben wir das WM-Endspiel in einem Privathaus anschauen können. Das Haus stand offen für uns, während die Besitzerin zur Arbeit war. Sie hatte sogar Bier und Wein für uns in den Kühlschrank gestellt.

Neben Wald und Seen gab es reißende Flüsse. Ein Höhepunkt war die Besichtigung des Wasserkraftwerks Churchill Falls. Die Ortschaften im Herzen Labradors sind alle künstlich als Versorgungszentren für den Bau und Betrieb von Kraftwerken oder Tagebauminen für Kohle und Eisenerz errichtet worden. Viele Menschen leben in einfachen Häusern oder Containeranlagen mit Vollverpflegung. Entsprechend stark ist auch der LKW-Verkehr rund um diese Zentren in der sonst menschenleeren, unzugänglichen Landschaft.


Nach 8 Tagen erreichten wir den St.Lorenzstrom in der Provinz Quebec.


Hier war plötzlich vieles anders:

- ausgebuchte Fähren und Campingplätze

- viel Verkehr auf den Straßen, denn die Ferien haben begonnen

- Hochsommer, Jeden Tag Sonne bis 29 Grad

- es wird ausschließlich französisch gesprochen

- in den Supermärkten hat man eine reiche Auswahl an Delikatessen und Käse


Wir fahren rund um die Gaspe-Halbinsel mit wunderbarer Landschaft und vielen Wandermöglichkeiten, die wir auch ausgiebig nutzen. Ein Höhepunkt ist der Besuch einer Vogelschutzinsel, wo Tausende von Gannets = Basstölpeln brüten und ihre Jungen aufziehen. Die Vögel mit einer Spannweite von bis zu 1,20m sitzen dicht an dicht auf Steilfelsen und man kann sie hautnah beobachten, riechen und hören.


Danach schauen wir uns die 3 großen Städte Quebec, Montreal und Toronto an. Alle sind sehr eindrucksvoll und völlig verschieden.


Ein weiterer touristischer Höhepunkt - nun in Ontario - sind die Niagarafälle. Trotz des Rummels beeindrucken uns diese unglaublchen Wassermassen, die breit gefächert ins Tal stürzen.


Nun sind wir am Lake Superior, dem größten der "5 Großen Seen" Nordamerikas.


Wir haben damit fast die Mitte Kanadas erreicht und sind inzwischen 15000 km gefahren.

Stripie brauchte neue Bremsscheiben, der Hänger wurde zweimal geschweißt, wir beide sind gesund und munter und die vielen Moskitostiche sind langsam verheilt.


Die Reise macht immer noch großen Spaß und dank meiner Tagebuchschreiberei - ganz altmodisch in einer Kladde mit eingeklebten Bildern - können wir die vielen Eindrücke noch nachvollziehen.





Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Dirk Knabben (Sonntag, 17 August 2014 17:01)

    Hallo Kanada-Reisende,

    irgendwie ist das Gästebuch geschlossen, dafür kann man jetzt die Berichte kommentieren.
    Wer ich bin? Der Sohn von Marlis aus der Walking Gruppe in Rheydt.
    Wir fliegen in 2 Tagen wieder nach Kanada und starten 2.300km westlich von den Großen Seen (ab Calgary).
    Thema Internet: Bitte nach Starbucks Ausschau halten. Die haben immer freies und schnelles WLAN.
    Der 01.09. ist Labour Day (bitte dran denken) und da sind alle Kandier auf Grund des langen Wochenendes unterwegs, d.h. es wird eng und voll auf den Campgrounds.

    Viel Spaß noch und eine gute Reise
    Gruß
    Dirk Knabben
    dknabbi(at)gmail.com

  • #2

    Monika Buch (Sonntag, 21 September 2014 16:16)

    Nun, ich versuch es auch über diese Seite Euch zu erreichen. Eure Berichte habe ich gerne und somit wiederholt gelesen. Dabei habe ich meinen Atlas genommen und bin laut Euren Reiseberichten mit dem Finger auf der Karte und in Gedanken mitgefahren. Es ist einfach wunderbar. Danke, das ich mitreisen durfte.
    Ich wünsche Euch weiterhin eine schöne Zeit und genießt diese mit offenen Herzen.
    Alles Gute und bleibt gesund.
    Monika Buch ( aus dem Gitarrenkreis in Giesenkirchen )