Der Arches National Park ist wieder ganz anders. Hier entstanden durch Erosion viele Felsformationen mit Bögen und Fenstern. Manche sehen sehr zerbrechlich aus. Dieser NP lockt besonders viele
Menschen aus aller Welt an.
Durch einsame Landschaften geht es weiter. Auch hier liegen Naturschönheiten am Wege:
Natural Bridges und die Mäander des San Juan Flusses, aber auch Freilichtmuseen wie Fort Bluff, das die mühselige Besiedlung dieser Landschaft durch Mormonen zeigt. Die Quilts in den Cabins haben
mir besonders gefallen.

In den darauffolgenden Tagen durchfahren wir Indianergebiet. Das durch Hollywoodfilme bekannt gewordene Monument Valley liegt im Reservat der Navajos. Imposante rote Steingebilde in einer
grüngrauen Halbwüste - die ideale Kulisse für Westernfilme.

Monument Valley
Um Besiedlungsformen geht es im Mesa Verde NP in Colorado, dem 7. US Staat unserer Reise. Hier haben sich die Puebloindianer etwa ab 1200 n.Ch. Siedlungen, die Cliff Dwellings, in die Höhlen und Felsüberhänge gebaut. Wir erleben interessante Führungen u.a. von einem indianischen Ranger, der uns die spirituellen und meditativen Aspekte der frühen Kulturen nahe bringt.
Nun verlassen wir die klassische Touristenroute und schauen uns den Black Canyon of Gunnison an. Es ist ein langer schmaler Canyon, der durch Hebung des Landes entstand.

Wir nähern uns den Rocky Mountains durch einsame, hochgelegene Täler, in denen die Bäume auch Anfang Juni noch nicht ausgetrieben haben und der Waldboden mit den ersten Frühlingsblumen bedeckt ist.
Die Orte sind fast alle in der Zeit des Goldrausches entstanden und bemühen sich heute mit ihrer Western-Nostalgie mehr oder weniger erfolgreich um Touristen. Auf jeden Fall fühlen wir uns sehr willkommen.
In Denver erreichen wir den geplant östlichsten Punkt unserer Reise. Unser Interesse gilt aber weniger der Stadt als unserer Bordbatterie, die wir hier endlich ersetzen und damit auch unsere Heizung wieder nutzen können. Aktuell ist das allerdings bei 30 Grad nicht nötig! Kühler wird es wieder im Rocky Mountain NP, wo wir an meterhohen Schneewänden vorbeifahren. Die Passstraße ist Anfang Juni gerade erst geöffnet worden und alle Wanderwege sind noch gesperrt, weil unpassierbar. So schauen wir uns die Pracht vom Auto aus an.
Der nächste Abschnitt führt uns nun wieder mehr durch die Prärie nach Wyoming, Nebrasca und South Dakota, den 8., 9. und 10. Staat unserer Reise. Wir lernen viel über die Indian Americans (=Indianer), über die grossen Trecks der Siedler nach Westen auf der Suche nach Farmland und Gold und über die Konflikte, die dadurch entstanden.
Sehr beeindruckt sind wir in den Black Hills von riesigen freilaufenden Büffelherden. Sie queren in aller Ruhe die Straßen oder grasen daneben. Wir sehen viele andere interessante Tiere: Pronghorns, eine Antilopenart, Elks mit maechtigen Geweihen, und die lustigen Präriedogs, kleine Nagetiere, die wie Hunde bellen und über die Wiesen rennen, die sie mit ihren Bauten durchlöchert haben.
Unser naechstes Ziel ist Mount Rushmore, ein National Monument, in dem die Praesidentenkoepfe von Washington, Lincoln, Jefferson und Roosevelt in Stein gehauen wurden. Dieser Ort ist ein Muss fuer jeden Amerikaner und entsprechend gut besucht.
Sehr viel ruhiger geht es am Devils Tower NP zu, einem abgewitterten Vulkanschlot mitten in der Praerie.
Der Yellowstone NP ist unser nächster Höhepunkt. Wir sind fasziniert von den Geysiren, brodelnden Schlammtöpfen und farbenprächtigen Sinterterrassen. Hier wird deutlich, wie lebendig unser Planet unter der starren Erdkruste doch ist. Auch nach Island, Neuseeland und Chile - diese Farbenvielfalt und Aktivität beeindruckt uns tief.

Schöne Erlebnisse haben wir auch hier wieder mit Tieren: Bären, Buffalos, Elche, Hirsche und Präriehunde kreuzen unseren Weg. Wir beobachten sie gerne und fotografieren immer seltener. Diese
beiden Prachtexemplare wollten wir aber im Bild festhalten!
Unsere Fahrt geht weiter in den Westen nach Montana, dem 11. und vorletzten US Staat unserer Reise. Dort ist der Glacier NP unser Ziel. Bei angenehmen Temperaturen und klarer Sicht legen wir ein paar Wandertage ein, bevor wir wieder nach Kanada einreisen. Die 2monatige Rundreise durch die "Lower US" war besonders durch die vielfältigen Naturschönheiten sehr eindrucksvoll. Auch einige Vorurteile haben wir revidiert: die Amerikaner sind freundlicher, umweltbewusster, hilfsbereiter als wir dachten.
Bei weiterhin schönem Sommerwetter durchfahren wir die kanadischen Rockies vom Waterton NP mit einem Abstecher über Calgary, über Banff, Lake Luise und Jasper. Wir nehmen uns Zeit, noch einige Wanderungen zu machen, die wir im letzten September ausließen. Der Winter war hier ungewöhnlich mild und alle Wege sind offen und führen über schon reich blühende alpine Wiesen.
Hier treffen wir auf den Campingplätzen auch andere Europäer, die mit ihren eigenen Fahrzeugen unterwegs sind - auf dem Weg von oder nach Alaska, dem Start/Ziel des "Panamerikana Traumes"