1. Juni 2015

 

Der nächste Abschnitt unserer Reise führt uns nach Osten ins Innere Kaliforniens.

Steile Höhenzüge, Weinanbau auf Hochebenen, wenig besiedeltes Land, dann künstlich bewässerte Felder, niedrig fliegende kleine Flugzeuge, die das Land (mit Pestiziden?) besprühen, das alles sehen wir auf dieser Route, die nicht zu den klassischen Touristenrouten zählt und uns eine andere Seite Kaliforniens zeigt. Kalifornischer Wein, Früchte, Gemüse, Reis - all das gedeiht hier unter Sonnenschein und künstlicher Bewässerung.

Dann kommen wir in eine Hochgebirgsregion rund um den Lake Tahoe. Hier wurden 1963 in Squaw Valley die Olympischen Winterspiele ausgetragen. Die Wintersaison ist für dieses Jahr vorbei, die Sommersaison hat noch nicht begonnen, so sieht alles unfertig und ungemütlich aus und vieles hat noch geschlossen. Ein Schneesturm erwischt uns und wir erleben frostige Nächte an diesem bei Sonnenschein schönen, azurblauem See. Er ist mit 500 Metern Tiefe einer der tiefsten in Nordamerika und mit der Bergkulisse wunderbar anzusehen.

Die Ostseite des Sees gehört schon zu Nevada, dem 4. Bundesstaat unserer Reise. Er gefällt uns ganz besonders. Mit Carlson City und Reno bietet er bunte Städte mit vielen Casinos. In Reno findet gerade das Riverfestival statt mit tollen akrobatischen Einlagen

In Virginia City ist die Zeit stehen geblieben und wir bummeln  durch eine alte Westernstadt, die durch Gold-und Silberminen reich wurde und die heute viele Westernfans anzieht. Hier gibt es vom Hut bis zum Stiefel und Coltgürtel alles zu kaufen, was das Cowboyherz begehrt. Die Saloons sind noch original erhalten, hier hat sich der ein oder andere zu Tode gespielt.

Wir setzen unsere Fahrt auf dem Highway 50 - der "einsamsten Straße Amerikas" fort. Sie führt uns quer durch die Sierra Nevada, vorbei an Salzwüsten, alten Raststationen des Ponyexpress, bei dem früher die Post per Pferd und Reiter durch diese abgelegene Gegend transportiert wurde. Auch heute erhält man hier, was ein Reisender so braucht. In dieser gottverlassenen Gegend gibt es auch so skurrile Sachen wie einen Baum mit Hunderten von Schuhen, keiner weiß, wie es angefangen hat. Es gibt kleine Orte, die von blühender Vergangenheit träumen und  besonders  hier haben wir schöne Erlebnisse mit Einheimischen, die sich viel Zeit für uns nehmen.

Danach erreichen wir unseren ersten Nationalpark, den Great Basin NP. Leider sind die Passstraßen und Wanderwege noch verschneit und geschlossen, so dass wir nur die sehr eindrucksvolle Tropfsteinhöhle anschauen. Etwas ganz besonderes sind die Steinformationen, die wie Quallen aussehen. Es ist immer wieder faszinierend, welche Formen- und Farbenpracht die Natur uns schenkt.