Russland: Wolgograd - Kasachstan - Usbekistan: Samarkand 11. - 21. Sept. 2017


Die letzte Strecke in Russland über Astrachan bis zur Grenze nach Kasachstan sind eine echte Herausforderung für unsere Fahrzeuge und unsere Wirbelsäule.

Die Landschaft im Wolgadelta bietet wenig Abwechslung, ...

abgesehen von den Farben der Steppengräser.

So machen wir unser eigenes Unterhaltungsprogramm:
An einem Aussichtspunkt zeigt uns unser Service-Fahrzeug was es alles im Gelände kann.

Ein Wolgaarm wird durch eine Pontonbrücke überquert, für die wir leider zu schwer sind - unsere Reisepartner, mit denen wir meist zusammenfahren, haben Glück und dürfen rüber.

Wir müssen lange auf eine abenteuerliche Fähre warten, die von einem Schubschiff seitlich geschoben wird.

Vor der Grenze nach Kasachstan reihen wir uns auf. Die Wartezeit verbringen wir mit Erzählen, Tagebuch schreiben ...

die wir erst auf den zweiten Blick als Mausoleen in einem Friedhof erkennen.
Es ist im Vergleich zu Russland eine völlig andere Welt.

Schon nach 2 Tagen in Kasachstan reisen wir nach Usbekistan ein.
An der Grenze herrscht Chaos, es gibt lange Wartezeiten, es ist heiß, staubig, ...

Die Menschen nehmen es mit Gelassenheit und richten sich neben ihren PKWs auf die stundenlange Abfertigung ein.
Unsere Wohnmobile sind eine Attraktion für die usbekischen Grenzbeamten. Zu viert oder mehr stapfen sie mit ihren staubigen Schuhen in den Autos herum, lassen sich Kaffee servieren und schauen in jedes kleine Täschchen. Meine Naturheilmittel erscheinen ihnen besonders interessant, sie schnüffeln daran herum, wollen den Drogenhund hineinholen, ich diskutiere - keiner versteht den anderen - bis sie schließlich ihr okay geben, dass wir fahren dürfen.

Die Fahrt geht weiter durch die Steppe und wir sind heilfroh, als wir die ersten Oasenstädte der legendären Seidenstraße erreichen.

Hier wird vor allem Baumwolle - als staatliches Projekt - angebaut und es ist Erntezeit.
Deshalb gibt es auch offiziell keinen Diesel an Tankstellen zu kaufen.
So kommen die von unseren Mitfahrern bestellten Dieselmengen zu unseren Stellplätzen und werden mit Kanistern eingefüllt.
Unser BlauMANn hat einen großen Tank, den wir in Kasachstan randvoll gefüllt haben, und so können wir mit unserer Tankfüllung durch Usbekistan ca 2000 km fahren.

Unsere erste mehrtägige Station machen wir in Chiva - eine Stadt wie ein Freilichtmuseum und dem Flair von 1001 Nacht.

Zwischen den Gebäuden versuchen Frauen ihre Waren, meist Seidenschals, zu verkaufen.

Rudi wird hier eine Fellmütze aufgesetzt.

Zwischen den alten Gebäuden haben Restaurants ihre Tische aufgestellt und servieren köstliche usbekische Speisen.

Am Abend erleben wir in einem stimmungsvollen Innenhof ein gemeinsames Fest mit einer Seabridge-Gruppe, die die Seidenstraße in der umgekehrten Richtung befahren haben.
Wir werden von Folkloregruppen unterhalten und köstlich bewirtet.
Das war ein schöner Auftakt für die Seidenstraße!

Die Fahretappe nach Bukhara ist sehr lang, da heißt es um 5 Uhr zeitig aufstehen. Das Gewusel in den Städten und Dörfern ist groß.

Da ist man froh über solche Begegnungen.
Seit Moskau haben wir keine normalen Straßen mehr erlebt, so freuen wir uns, als wir eine Autobahn erreichen. Sie ist so glatt, dass ich auch mal während der Fahrt lesen oder schreiben kann.

In Bukhara verwöhnen wir uns zusammen mit unseren Reisefreunden mit einem leckeren Essen in einem schönen Lokal am See im Zentrum der Stadt.

Auch Bukhara hat wunderbare Bauten zu bieten. Besonders schön fanden wir das Mausoleum des Ismael Samani aus dem 10.Jahrhundert. Es wurde vor den Mongolen, die bei ihrem Eroberungszug durch Zentralasien vieles zerstörten, unter einem Sandhügel versteckt und ist dadurch erhalten geblieben.

Wir verlassen die Oase von Bukhara, fahren durch Obstplantagen, Wein- und Baumwollfelder.
Dann wieder Wüste,
ab und zu ein interessant beladenes Gefährt.

In der Hitze suchen wir uns für die Mittagspause eine Teestube, in der die Sitzgruppe über einem Bach für Abkühlung sorgt.

Dann erreichen wir Samarkand, die älteste Stadt Zentralasiens. Sie wurde im 13. Jahrhundert komplett von den Mongolen zerstört.
Das alte Stadtgebiet ist als archäologisches Gebiet geschützt und darf nicht bebaut werden. Die heutige Stadt entwickelte sich daneben.
Der schönste Platz ist der Registan Platz mit den 3 Medresen.

und laden zum Ausruhen ein.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Moschee mit ihrer geriffelten Minarettkuppel, sie fasst 10000 Gläubige.

die sich die wunderbaren Mosaike anschauen.
Damit haben wir einen wunderbaren Teil der Seidenstraße in Usbekistan kennengelernt. Diese drei Städte Chiva, Bukhara und Samarkand sind allein eine Reise wert!