Antarktis bis zum Polarkreis.     27. Februar  - 12. März 2019

Nun ist es endlich soweit, wir fahren mit der Hebridean Sky in die Antarktis, jenen geheimnisvollen Kontinent, der keine politische Regierung hat. Im Antarktis Vertrag wurde 1959 festgelegt, dass die unbewohnte Antarktis zwischen dem 60. und 90. südlichen Breitengrad ausschließlich der friedlichen Nutzung, besonders der wissenschaftlichen Forschung, vorbehalten bleibt. Er wurde von den 12 Staaten geschlossen, die in der Antarktis Gebietsansprüche gelten machen. Inzwischen sind weitere 33 Staaten beigetreten, die sich um die Erforschung bemühen. Eine weitere wichtige Organisation ist die IAATA , die International Association of Antarctica Tour Operators. Sie alle fühlen sich gemeinsam für die Erhaltung des Kontinents verantwortlich.

 

Auf dem Schiff wird streng darauf geachtet, dass wir so wenig wie möglich die Natur stören.

 - Wir landen nicht auf Inseln, wo die Pinguine gerade die Buchten bevölkern

 - Unsere Outdoorkleidung wird abgesaugt, damit keine Samen auf die Inseln kommen.

 - Die Stiefel werden vor und nach jedem Landgang desinfiziert.

 - Wir werden angehalten, nicht auf Flechten und Moose zu treten ( die Flechten brauchen 100 Jahre um 1 cm zu wachsen).

 

Dazu gibt es täglich Informationen, Vorträge, Erklärungen während der Zodiac Fahrten. Man findet für jede Frage einen Fachmann, im Team sind Geologen, Biologen, Ozeanologen, Historiker und  Ornithologen.

 

Es gibt eine gut bestückte Bibliothek an Bord. Wenn man will, kann man auf dieser Reise sehr viel lernen und wir nutzen es.

 

Am beeindruckendsten ist jedoch die Natur selbst.

Die besonderen Lichtverhältnisse,

 

 die die Landschaft mit schroffen Bergen,

mit Gletschern,

mit Inseln, 

und vor allem Eisberge

in Licht tauchen, das allem eine besondere Ausstrahlung gibt.

Hier könnte man den ganzen Tag fotografieren!

 

Eine Besonderheit sind die riesigen Tafeleisberge. Sie sind vom Schelffeis abgebrochen.

Man wertet sie als bedrohliches Zeichen der Klimaerwärmung und sie sind es, die zur Erhöhung des Meeresspiegels beitragen.

Wie ein großes Stück Eis, dass man in ein Wasserglas gibt und den Wasserspiegel steigen lässt.

Tafeleisberg im Morgenlicht

Die Eisberge, die durch Abbrüche von Gletschern entstanden, haben diese wunderbaren bizarren Formen.

und im Abschmelzungsprozess entstehen weitere wunderbare Gebilde.

Im engen Lemaire Channel wird es ganz knapp für unser Schiff und der Kapitän muss gut aufpassen, die Hebridean Sky nicht zu beschädigen. Sie hat zwar eine hohe Eisklasse, ist aber kein Eisbrecher.

Kurz danach schließt sich die Eisdecke und der Kanal wird an dieser Stelle unpassierbar.

Wir sehen unglaublich viele Tiere hautnah in ihrer Umgebung, beobachten sie in Ruhe und haben unsere Freude daran.

 

Wir entdecken verschiedene Seals (Robben),

hier eine Antarktische Fellrobbe auf dem Eis

und auf von Gletschern glatt geschliffenen Granitfelsen,

Crabeater Seals, die sich auf Eisschollen ausruhen,

eine neugierige Weddel-Robbe

ein munterer See- Elefant

aber auch einen Leopard Seal, der einen Pinguin so lange auf das Wasser schlägt, bis er gehäutet ist und er seine Beute fressen kann. 

Wir beobachten Orcas (Killerwale), die Raubtiere unter den Delfinen,

die immer in Gruppen jagen und sich die Beute teilen.

Friedlicher sind die Humpbacks (Buckelwale), die Unmengen von Krill aus dem Wasser filtern.

 

Mit Geduld gelingt ein solches Foto,

Es ist ein Geschenk, wenn man die Fluke (Schwanzflosse) sieht, 

kurz bevor der Wal für 10 Minuten in die Tiefe taucht.

Interessant ist auch die Vogelwelt mit Skuas (Raubmöwen) und Albatrossen.

 

 

Es ist eine spezielle Welt. Die Seevögel kommen nur zum Brüten an Land und leben den Rest des Jahres im Wasser.

 

Hier ruht sich eine Giant Petrel auf einer Eisscholle aus.

 

Beeindruckend auch die kleinen Wilsons Storm Petrels, sie scheinen über das Wasser zu laufen, wenn sie den Krill aufpicken, der unter der Wasseroberfläche schwimmt.

Und unsere Lieblingstiere sind die Pinguine. Die Brutsaison ist fast vorbei, die Vögel wechseln nun nur noch ihr Federkleid, bevor auch sie für den Rest des Jahres im Ozean leben.

 

Es gibt noch kleine Kolonien von Adelie Pinguinen.

Sie stehen meist unbeweglich und geduldig wartend, dass die Mauser zu Ende geht.

 

Sehr viel lebhafter sind die Gentoos.

Sie heißen Eselspinguine, weil ihre Rufe wie die Schreie von Eseln klingen.

 

Sie sehen mit ihren roten Füßen und Schnäbeln lustig aus. Besonders wenn sie in langen Reihen die steilen Steinhänge hinauf watscheln ...

 

oder lauthals schreien.

Immer wieder ein Vergnügen ist es auch zu beobachten, wenn sie ins Wasser gehen und dort mit hohen Sprüngen davonschwimmen.

Wir fahren mit den Zodiacs manchmal 2mal täglich hinaus - einmal zum Cruisen und einmal zum Landing.

So ganz nah am Wasser zwischen dem Eis - das ist besonders beeindruckend.

Wir warten warm verpackt an Bord,

während die Zodiacs zu Wasser gelassen werden.

Die Zodiacs werden von unseren Team -Experten gefahren, die uns auch hier viel Interessantes erklären.

Es gibt zusätzliche Abenteuer:

 

einige fahren mit dem Kanu,

 

verbringen eine antarktische Nacht im Zelt,

 

oder springen beim „polar plunge“ ins eiskalte Wasser.

Immerhin haben sich 54 Mitreisende das getraut!

 

 

Alle gemeinsam zelebrieren wir die Überschreitung des südlichen Polarkreises mit einer lustigen Show des Teams.

König Neptun und seine Queen erlauben uns, die Grenze ihres Reiches zu überfahren.

Interessant ist auch der Besuch in Forschungsstationen.

 

In der ukrainischen Vernadzky Station wird über die Ozonschicht geforscht, die über der Antarktis besonders dünn war, sich aber jetzt wieder stabilisiert.

Es gibt eine Poststelle auf dieser Station. Wir haben an uns selbst eine Karte geschickt, mal sehen wann sie ankommt!

 

 

In der Bar für die Mitarbeiter und Gäste trinken wir einen Wodka, aber zu der Sammlung der Büstenhalter steuere ich nichts bei.

Wir landen auch an der argentinischen Station Brown an. Hier wird nicht mehr aktiv geforscht. 

Interessant sind auch die älteren historischen Stätten  

wie das Wordiehaus, das die Engländer erbauten

und in dem noch die Vorräte und die Einrichtung zu sehen sind.

Da geht es uns doch deutlich besser!

 

Auf dem Schiff werden wir rund um die Uhr verwöhnt.

 

Beim Essen fragen wir uns, wie man so lange so viel frische Früchte und Gemüse in leckeren Varianten anbieten kann.

 

Beim Barbecue werden sie sogar in Kunstwerke verwandelt.

Es schmeckt jeden Tag köstlich, und die Wahl zwischen den verschiedenen Speisen/Gängen ist immer wieder eine lukullische Herausforderung. 

 

Gut finden wir auch die freie Tischwahl. So lernen wir immer wieder neue interessante Mitreisende kennen. Manche werden vielleicht sogar zu Freunden.

Bei der Rückfahrt über die Drake Passage zahlen wir Tribut für das außergewöhnliche Abenteuer Antarktis.

 

 

Wir haben 48 Stunden Sturm mit bis zu 8 m hohen Wellen. 

 

Da hilft nur:

wenig essen, auf dem Bett liegen und alle Eindrücke im Kopf Revue passieren lassen.

Lesen, schreiben oder Fotos sortieren sind bei dem starken Seegang nicht möglich.

 

Wir schlafen  viel oder hören uns Vorträge an, die man in der Kabine auf dem Monitor verfolgen kann.

Welch eine Erleichterung, als wir Kap Horn passiert haben und in das ruhige Gewässer des Beagle Kanals einfahren.

 

Nun wird es im Schiff lebendig. Die leckeren Gerichte schmecken wieder, es wird viel erzählt und wir beginnen Adressen auszutauschen mit den Menschen, die beim Abenteuer Antarktis zu Freunden geworden sind. Vielleicht trifft man sich einmal wieder in Australien, Oregon , Kanada, Israel oder Deutschland.

Diese Reise mit dem kompetenten und freundlichen Team um Pablo von Polar Latitude kann man wirklich empfehlen und sie war für uns eine "Journey for the lifetime".