Argentinien Provinz Salta                          11. Juni bis 25. Juni 2019

Die Provinzhauptstadt Salta mit ihren kolonialen Bauten,

 

 

mit dem Cabildo (=Ratsgebäude)

von 1582

rund um die Plaza 9 de Julio ist unser erstes Ziel. 

Sie gefällt uns besonders wegen ihrer freundlichen Atmosphäre, der Lebendigkeit und  den schönen Gebäuden.

Das Museum MAAM konzentriert sich auf die Inkakultur und zeigt die mumifizierten Körper eines von 3 Kindern, die 1999 bei einer Expedition auf dem Vulkan Llullaillaco entdeckt wurden, die die Inkas auf diesem imposanten Gipfel der Anden geopfert haben. Auch die Grabbeigaben beeindrucken durch ihre erhaltenen Farben.

 

In der rosafarbenen Kathedrale gibt es einen hochbarocken Altar und die Asche des Freiheitshelden General Martin Miguel Güemes wird hier aufbewahrt.

 

Er wurde in Salta geboren und wird mit einem großen Denkmal und einem Festival geehrt. Sein Todestag 16.Juni ist in ganz Argentinien Nationalfeiertag.

Eine weitere schöne Kirche ist die Iglesia San Francisco, die einen prächtigen Innenraum hat und besonders am Abend schön beleuchtet ist.

 

Wir fahren mit der Seilbahn auf den Cerro San Bernardo und haben während der langsamen Gondelfahrt

und bei einem leckeren Café Cortado einen schönen Blick auf die Stadt.

 

Wir kehren mehrfach nach Salto zurück, denn die Stadt ist Ausgangspunkt für 2-3tägige Rundfahrten in die Hochebenen der Anden - und hat auch eine Werkstatt, in der die Startschwierigkeiten unseres BlauMANns durch neue Batterien behoben werden können.

 

Unser erster Ausflug führt uns nach Cachi.

Von La Carril aus geht es zunächst durch ein enges Tal

mit üppigem Bewuchs

 

und mit wenig Wasser im breiten Flussbett.

Durch die Cuesta del Obispo mit vielen steilen Serpentinen

 

hinauf zum  Paso Piedro del Molino (3457m) mit einer kleinen Kapelle, Kreuz und einem Mühlstein.

 

Wir durchqueren dabei den Parque Nacional Los Cardones, hier findet man zu Tausenden hohe Armleuchterkakteen .

 

Erst nach vielen Jahren beginnen die Seitenarme zu wachsen.

Cachi hat einen beschaulichen Platz mit dem Municipalgebäude,

 

dem Museum im kolonialen Stil

und mit der Kirche San Jose,

Hier ist vieles aus Kaktusholz gefertigt,

von der Tonnendecke 

 

bis zum Beichtstuhl.

Die Stadt hat einen besonderen Charme mit ihren gepflasterten Gassen und weißgestrichenen Lehmhäusern, 

 

mit den hohen Bürgersteigen 

und Straßenschildern aus Kaktusholz.

Es gibt einen beeindruckenden Friedhof mit gemauerten Grabhäusern ,

 

 aber auch einfachen Steinhaufen, jeweils mit einem schlichten Kreuz und Blumenkranz geschmückt.

Dahinter die Nevada de Cachi über 6300m hoch.

 

Hier beginnt unser kleines Abenteuer, auf der beschwerlichen Ruta 40 über den höchsten befahrbaren Pass der Anden zu fahren. Doch zunächst haben wir mit starkem Gegenwind, der den Sand aufwirbelt, zu kämpfen.

Im Tal sind einige Furten zu durchfahren - kein Problem für unseren BlauMANn.

Es geht über die Hochebene der Puna mit majestätischen Gipfeln der Anden.

 

Bei der Polizei in La Poma muss man sich registrieren und wenn man auf der anderen Seite in San Antonio de las Cobras angekommen ist, sich wieder melden. Dazwischen gibt es weder Netz noch SOS Stationen, über die man sich Hilfe holen könnte.

Es geht vorbei an kleinen Indiosiedlungen mit Adobehäusern

oftmals mit Begrüßungen am Berg.

Die Menschen leben hier von Lamas und Ziegen 

die am Abend mühselig zu den Häusern getrieben werden.

Je weiter wir hochkommen, um so mühseliger wird die Fahrt für Rudi und den BlauMANn, der sich in der Höhe ab 4500m ganz schön anstrengen muss und  schwarze Qualmwolken ausstößt.

 

Hier oben wachsen die giftgrünen Flechten, die viele Jahrzehnte brauchen, um diese Größe zu erreichen.

Für mich ist es eher anstrengend wegen des Abgrundes, an dem wir ungesichert vorbeifahren.

Hier eine harmlosere Variante, an den kritischen Stellen konnte ich nicht fotografieren!

Es wird zunehmend kälter,

doch dann ist es geschafft, 4895 Höhenmeter sind erreicht und bei 0 Grad lassen wir uns auch unser Fotoshooting nicht nehmen - auch wenn das Atmen schwer fällt und das Herz sticht.

 

Schließlich geht es ab jetzt nur noch abwärts!

Natürlich wird auch ein Dankesstein auf dem Haufen abgelegt.

Und nun geht es nur noch abwärts!

 

Das ist zum Glück das einzige Fahrzeug, das uns während der Passfahrt entgegen kommt.

Erst bei Dunkelheit erreichen wir San Antonio de los Cobres, die alte Minenstadt, und sind froh, einen Übernachtungsplatz an der Touristeninformationen zu finden.

Am nächsten Tag sehen wir, dass es hier ziemlich trostlos ist. Dennoch sind die Menschen freundlich und sehen zufrieden aus.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Fahrt mit dem Tren des Nubes.

Es ist die dritthöchste Zuglinie der Welt (nach Tibet und Peru).

Sie verbindet als Güterzug die Stadt Salta mit dem Pazifik in Chile und kreuzt damit die Anden.

Für Touristen ist nur ein spektakuläres Stück freigegeben zwischen San Antonio de los Cobres (3700m) und dem Viaducto Polvorilla auf 4200m Höhe.

Wir fahren mit dem Auto schon einmal zum Viadukt, um es uns in Ruhe anzusehen.

Es überspannt einen großen Wüstencanyon und ist eine technische Meisterleistung.

 

Wir übernachten hier oben und es wird unser höchst gelegener Schlafplatz dieser Reise mit 4120 m. Wir schlafen unruhig und mit Beklemmungen. Unser Körper muss viel verkraften!

Bei der Zugfahrt 2 Tage später haben wir einen eigenen Guide, der uns vieles erklärt.

Die vielfarbige Flagge mit den Quadraten ist ein Symbol für die indigenen Bevölkerungsgruppen in Südamerika.

Der Zug ist komfortabel, allerdings wegen der Höhe sehr kalt. Ich wickle mich in meinen Poncho ein, 

Rudi in die bereitliegende Decke - so erwarten wir gut gelaunt und entspannt die bevorstehende Fahrt

von San Antonio de los Combres

bis zum Viadukt.

 

Der Zug fährt langsam, macht zahlreiche Schleifen, um Höhe zu gewinnen, 

und schenkt uns damit Zeit, um die Landschaft aus dieser Perspektive zu genießen.

Unser nächster Ausflug führt uns nach Cafayate. Auf dem Weg durchqueren wir die Quebrada de las Conchas - wieder ein Traum an Rottönen,

besonders eindrucksvoll in der Gaganta del Diablo, dem Teufelsschlund,

oder der Blick von den Tres Cruces.

In der Quebrada de Cafayate wechselt die Farbe plötzlich von rotem zu weißem Gestein.

In Cafayate genießen wir den weißen Torronteswein, der rund um die kleine Stadt angebaut wird.

Die Stadt hat eine gute touristische Infrastruktur, es gibt Restaurants rund um den lebhaften Platz und viele Artesanias, die Produkte aus den Kunsthandwerkerdörfern der Valles Calchaquies anbieten, vor allem farbenfrohe Webwaren.

Auch hier gibt es eine imposante Kirche,

deren Innenraum besonders schön ist.

Bei der weiteren Fahrt auf der Ruta 40 kommen wir durch verschlafene Weinorte, wie Molinos,

und an einzelnen kleinen Siedlungen vorbei,

bei denen man erst auf den zweiten Blick sieht, dass sie bewohnt sind.

Und immer wieder schön die einfachen kleinen Kirchen,

die oft liebevoll ausgestattet sind, hier Maria mit Echthaar und Nagellack.

Unvergesslich für uns in der Provinz Salta ist jedoch die beeindruckende Vielfalt und Vielfarbigkeit der Landschaft!