Argentinien Provinz San Juan             29. Mai bis 5. Juni 2019

Gleich hinter der Grenze beginnt der Parque Nacional El Leoncito, der sich als ein echtes Kleinod entpuppt.

Hier hat sich ein kleiner Fluss tief in das Gestein gegraben, so dass eine kleine Canyonlandschaft entstand.

Pampasgras,

Trauerweiden, Pappeln und sogar Apfelbäume wachsen hier.

Es ist eine wunderschöne Oase inmitten der Wüstenlandschaft vor dem grandiosen Blick auf die Anden.

Weil es in dieser Einsamkeit auch keine Lichtverschmutzung gibt, stehen hier 2 Observatorien, ein internationales und ein argentinisches, das wir uns ansehen.

Wir schauen uns das Caseo, das argentinischen Universitäten Daten liefert, an. Das Teleskop ist in viel Technik verborgen.

 

Eine weitere Besonderheit in diesem Nationalpark ist ein riesiger ebener und glatter (ehemaliger) Seeboden - hier als weißer Strich zu erkennen - , der zum Windsegeln genutzt wird.

 

Rudi dreht auch eine Ehrenrunde mit unserem BlauMANn, allerdings fehlt ihm das Segel und er braucht den Motor!

Unsere weitere Strecke führt durch einsame, mal langweilige, mal spektakuläre Gebirgslandschaft, immer auf einer Höhe zwischen 2000 und 3000m. Inzwischen hat sich unser Körper an das Auf und Ab gewöhnt, und wir spüren die Höhe nicht mehr so sehr.

 

Die Orte kündigen sich schon von weitem durch Pappeln und Weidenalleen an.

 

San Juan, die Hauptstadt der Provinz, ist umgeben von Weinfeldern,

 

die wir auf unserem Weg nach Vallecito, zur Anbetungsstätte der Volksheiligen Difunta Correa durchqueren.

 

Difunta Correa ist auf ihrem Weg durch die Pampa verdurstet, ihr Kind konnte jedoch dank der noch fließenden Muttermilch gerettet werden.

 

Man bringt Wasserflaschen zu ihrer Grotte und überall im Land gibt es kleine Altäre, an denen vor allem LKW Fahrer um den Segen der Difunta bitten und Wasserflaschen ablegen.

 

Hier in Vallecito, ihrem Sterbeort, bittet man neben dem Schutz für das Auto und die Reise auch für den Schutz des Hauses.

 

Unzählige Nummernschilder,

 Autoteile und

kleine selbstgebastelte Modellhäuser sind hier abgelegt worden.

 

Auf dieser Treppe pilgern bis zu 200000 Menschen an den Feiertagen bis zur Grotte 

 

und dem Felsen hinauf, um Kerzen anzuzünden.

 

Sie hinterlassen ihre Dankesplaketten für den Schutz des Autos, der Reise und des Wohnhauses..

 

Es ist wirklich ein besonderer Ort, an dem die Volksgläubigkeit sehr spürbar wird und auch wir finden es gut,  eine Flasche mit Wasser aus unserem BlauMANn hier abzugeben.

In den nächsten Tagen machen wir eine Verkostung in einem Weingut. Leider ist der neue Wein noch nicht fertig und vom alten nicht mehr viel übrig. Aber er schmeckt uns, und so frischen wir unsere Vorräte auf.

 

San Juan schauen wir uns an einem Sonntag in der Mittagszeit an. Die Innenstadt ist menschenleer, aber das kennen wir ja schon von anderen Städten.

Es gibt einen schönen Park,

 

Einen pompösen Platz, der zur 200-Jahr-

Feier der Stadt vor dem Kunstmuseum gestaltet wurde,

 

ein beeindruckendes Holocaust Denkmal,

Eine moderne Kathedrale an der Plaza 25 de Mayo

 

Und das Geburtshaus Domingo Faustino Sarmientos, der als Politiker und Literat viel für die Bildung in Argentinien erreicht hat.

 

Unser nächstes Ziel ist der Dique Cuesta del Viente, den wir bei wunderbarem Abendlicht erreichen.

 

Dieser Stausee ist ein Surf- und Kite-Paradies, da hier durch die Nähe der Anden ein starker Wind bläst.

Wir erleben ihn jedoch windstill und menschenleer. Das gefällt uns.

Auf abenteuerlicher Strecke hoch am Hang 

und durch Naturtunnel, durch die wir so gerade passen,

geht es zu unserem nächsten Ziel, 

 

dem Parque Provincial Ischigualasto mit den bisher ältesten Saurierfunden aus dem Trias, ca. 250 Millionen Jahre alt.

Eines der  Fossilien hat man auch nach dem Park benannt.

 

Das ist die Originalfundstätte, um die man ein Museum gebaut hat.

Der volkstümliche Name der Landschaft ist Valle del Luna, denn es ist wirklich eine Mondlandschaft, die durch Erosion des Sedimentgesteins entstanden ist.

 

Es entstanden die Phantasie anregende Gebilde, wie die Sphinx,

das Unterseeboot

und der Pilz, das Wahrzeichen des Parks, der zum UNESCO Kulturerbe zählt.

 

Ein besonderes Kunstwerk der Erosion sind die "Boulekugeln", die verstreut auf einem ebenen Sandbett liegen, und deren Entstehung man sich bis heute nicht wirklich erklären kann.

Zum Schluss der 4stündigen geführten Tour, die mit den eigenen Fahrzeugen durchgeführt wird, geht es noch einmal an diesen vielfarbigen Sedimentschichten vorbei.

 

Der Besuch dieses Parks war ein schöner Schlusspunkt auf unserer Reise durch diese Provinz.