Chile/Argentinien  Provinz Tierra del Fuego  13.Februar - 27. Februar 2019

Die Ureinwohner Feuerlands wärmten sich an Feuern. So sahen Magellan und seine Seeleute überall den Rauch aufsteigen, als sie vorbei segelten und gaben der Insel ihren Namen.

Für uns ist sie eher die Insel mit einem besonderen Licht und der Einsamkeit.

 

Schon bei der Ankunft in Porvenir empfangen uns in der Abendsonne leuchtende sanfte Hügel.

Am Schlafplatz am Leuchtturm gibt es dramatische Himmelsbilder.

Ein Regentag lässt unser Auto so aussehen, denn außer wenigen Kilometern Asphalt vom Hafen nach Porvenir gibt es nur Schotterstraßen.

 

Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch bei den Königspinguinen. Man kann sie mit dem Fernglas aus einiger Entfernung gut beobachten. Es sind mit bis zu 1,20m Körpergröße stattliche Tiere.

Sie bauen keine Höhlen oder Nester sondern brüten ihr Ei in einer Bauchfalte über ihren Füßen aus.

Viele Estancias mit großen Schafschurhallen liegen am Weg. Sie werden auch heute noch betrieben, obwohl Wolle heute nicht mehr den ehemaligen Reichtum erwirtschaftet.

Auf der Fahrt durch das weite Land kommt uns eine große Rinderherde mit Gauchos entgegen.

Keine Laufställe und kein Zufüttern - stattdessen viel Bewegung auf den Weiden. Kein Wunder, dass das Rindfleisch hier so gut schmeckt!

Bald erreichen wir im Süden das Bergland Feuerlands mit zahlreichen Seen

und der Darwin Cordillera im Hintergrund.

In dieser einsamen Gegend baut Chile zur Zeit eine neue Straße, die den Anschluss an den Beagle Kanal ermöglichen soll.

Dann wird dieses Gebiet sicher auch touristisch bald erschlossen, denn es ist wunderschön mit Seen, Bergen 

und dem Pazifik.

An einem kleinen Grenzübergang wechseln wir vom chilenischen 

zum argentinischen Teil Feuerlands.

Wir fahren ostwärts bis nach Rio Grande, 

wo wir wieder den Atlantik erreichen.

Hier übernachten wir nahe an einer Verehrungsstelle für Gauchito Gil Antonio, dem Robin Hood Südamerikas.

Diese mit roten Fahnen geschmückten Häuschen findet man an vielen Orten entlang der Straßen in Argentinien.

Auf der Ruta 3 fahren wir nun weiter ...

vorbei am Lago Fagnano.

Leider wird es immer nebliger

und Ushuaia, empfängt uns mit Regen und Kälte,

die Stadt am "Ende der Welt" Fin del Mundo. Sie ist das Ziel aller Panamerikana Fahrer, die von Alaska bis Feuerland die Amerikas durchfahren wollen.

Täglich legen hier auch viele Kreuzfahrtschiffe an, die auf ihrer Fahrt von Santiago de Chile bis nach Buenos Aires gerade Kap Horn umschifft haben.

Was macht man in Ushuaia bei Regen?

Rudi zieht es erst mal ins Hard Rock Cafe, um seine Sammlung an Pins zu vervollständigen.

Dann gehen wir ins Museum, das berüchtigte Gefängnis, in dem Wiederholungstäter untergebracht wurden, um hier zu arbeiten. Es gab nur wenige Fluchtversuche, denn außerhalb des Gefängnisses war man hier bis 1948, als es geschlossen wurde, kaum lebensfähig. 

Uns geht es da schon besser: Das ist unser Lieblingscafe, in dem wir uns gerne aufwärmen.

Es ist ein ehemaliger Gemischtwarenladen und das Gebäude und die Einrichtung blieben weitgehend erhalten.

Es hat bis tief hinunter geschneit, aber bald scheint wieder die Sonne

und wir fahren in den Nationalpark Tierra del Fuego mit seinen Seen, Bergen ...

und dem Beagle Kanal, dessen Entdeckung durch Darwin auf seinem Schiff "Beagle" wichtig für die Seefahrt war, weil man dadurch nicht mehr um das gefährliche Kap Horn segeln musste.

Ein wichtiges Ziel im Park ist diese Bucht mit diesem Schild: Das Ende der Ruta 3, die in Buenos Aires beginnt.

Jeder der bis hierhin gefahren ist, ob mit Bus, Taxi, Mietwagen, Motorrad oder eigenem Wohnmobil lässt sich hier fotografieren!

Ganz schnell allein ist man, wenn man wandert. Wir suchen uns die anspruchsvollste Strecke aus. 

Das ist der Cerro Guanaco 927 m, das klingt nicht hoch, aber der Weg beginnt auf Meeresniveau. Auf die linke Spitze wollen wir hinauf.

Es geht ständig steil bergan, erst durch einen Südbuchenwald, der mit zunehmender Höhe immer verkrüppelter wird.

Ein Moor muss noch durchquert werden, bevor es oberhalb der Baumgrenze auf steilem Hang weiter nach oben geht.

Tief unten der Lago Roca vor der Kulisse der Darwin Cordolliera, die wir schon auf der chilenischen Seite gesehen haben.

Hurra, nach ca. 4 Stunden ist es endlich geschafft!

Zur Belohnung diese Aussicht!

Tief unten Ushuaia und der Beagle Kanal.

Ein Highlight im Park ist auch das  Postamt am Ende der Welt 

mit dem kauzigen Postbeamten, 

der bereitwillig Stempel verteilt - auch in mein Reisetagebuch!

Kurz vor der Ausfahrt aus dem Park sehen wir auch noch den kleinen Zug, dessen Trasse von den Gefangenen gebaut wurde. Heute ist er eine Touristenattraktion.

Zurück in Ushuaia zeigt sich die Stadt von ihrer schönsten Seite:

Sonne ohne Wind,

Kreuzfahrer vor verschneiter Bergkulisse

Wir beziehen 2 Tage vor unserer Antarktistour das luxuriöse Hotel Arakur hoch über der Stadt. Vom Zimmer haben wir einen schönen Blick auf den Beagle Kanal und ein Regenbogen wird uns geschenkt. Wenn das kein gutes Zeichen für die bevorstehende Reise ist!

Kurz vor dem ersten Meeting sehen wir vom Fenster aus auch unser Schiff "Hebridean Sky" von Polar Latitudes in den Hafen einlaufen.

Wir sind sehr gespannt, was uns in den nächsten 2 Wochen erwartet!