Chile Patagonien Provinz Magellanes.        1.Februar - 13. Februar 2019

Freundlich werden wir nach ca. 6 Wochen in Argentinien verabschiedet und in Chile willkommen geheißen. Auch die Formalitäten an der Grenze sind recht schnell erledigt, sowohl für uns wie auch für das Fahrzeug. Auch in Chile werden die mitgeführten Lebensmittel kontrolliert und wir müssen uns von einigen frischen Obststücken und Gemüse verabschieden. Auch Salami darf nicht eingeführt werden.

 

Puerto Natales ist unsere erste Station, in der wir uns mit Geld, Simkarte und frischen Vorräten versorgen. Außerdem müssen wir unsere Gasflasche füllen lassen, was uns in Argentinien nicht gelungen ist.

Es ist eine kleine Hafenstadt am Pazifik mit niedrigen Häusern,

und sie ist das Einfallstor zum Nationalpark Torres del Peine, dessen Kulisse man schon von weitem in der Stadt sieht.

 

Das Straßenbild wird auch hier von Touristen geprägt und es gibt eine entsprechende Infrastruktur: Hostels, Hotels, Agenturen, die jede Art von Touren vermitteln, Sportgeschäfte - und verhungern muss man hier auch nicht.

 

Auffallend für uns, dass es viele große amerikanische Autos und Pickups gibt und die Jugendlichen gerne die hochfrisierten Motoren aufheulen lassen. Alles wirkt hektischer als in Argentinien und Uruguay.

Am „Schiffsfriedhof“ finden wir einen ruhigen Platz für die Nacht.

 

Dort lernen wir auch Markus aus Soest mit seinem Steyr kennen.

Dann geht es in den Torres del Peine, diesen Nationalpark, der uns schon 2011 so gut gefallen hat.

 

 

Damals sind wir das klassische „W“, einen mehrtägigen Trail mit Rucksack und Zelt gelaufen. Heute ist er leider so überfüllt, dass man nur mit Reservierung die Campingplätze auf diesem Trail nutzen kann. Es erinnert uns an das gleiche Problem in Neuseeland und USA. 

 

Wir genießen die kleineren, aber nicht weniger anstrengenden Tagestouren.

 

Es ist noch einmal richtig Sommer und die Berge zeigen sich in ihrer ganzen Pracht.

 

Die Cuernes, die Hörner, sind geologisch besonders interessant, weil hier das jüngere Granitgestein unter dem älteren Sediment liegt.

 

Die Granitspitzen dahinter gaben dem Park den Namen: Torres del Peine.

Sonnenaufgang mit dieser Färbung ist ein Highlight!

Die für diesen Nationalpark typischen Gletscherseen mit ihrer unterschiedlichen Färbung begeistern uns immer wieder.

 

Durch das unterschiedliche Niveau der Seen gibt es auch verschiedene Wasserfälle und Kaskaden.

Nach einigen Tagen kippt das Wetter und der Wind nimmt zu. Es wird anstrengender, 

 

hier geht es besonders steil den Berg hinauf,

und zur Belohnung diese Aussicht - auch mit Wolken schön!

Eine schöne Tour führt zum Lago Grey

mit seinen Eisbergen, die sich vom Grau des Sees und des Gletschers abheben.

Wir nehmen Abschied von den Bergen 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

und lassen noch einmal Revue passieren, wo wir überall gewesen sind.

Nun sind wir in Punta Arenas.

Diese Stadt wurde durch das „weiße Gold“, die Schafszucht, reich. Die Schafsbarone zeigten ihren Wohlstand, indem sie rund um den zentralen Platz ihre Stadtpaläste bauten.

 

Das ist der Schönste, von Sara Braun Menendez, in dem heute ein edles Hotel ist.

Dieser ist heute ein Museum.

Auch noch nach dem Tod zeigten sie ihren Reichtum, indem sie sich prächtige Mausoleen auf dem städtischen Friedhof bauen ließen.

So finden die normal Sterblichen ihre letzte Ruhe.

Auf der Plaza de Armas gibt es ein besonderes Denkmal. Der Seefahrer Magellan, dem es 1520 gelang, die Querung vom Atlantik in den Pazifik durch die nach ihm benannte „Magellanstraße" zu finden. Damit musste man nicht mehr um das berüchtigte Kap Horn schiffen.

 

Er thront ganz oben. Darunter 2 Figuren der Urbevölkerung. 

Ihren Fuß zu küssen bringt Glück und lässt einen an den gleichen Ort zurückkehren. Bei mir hat es gereicht, dass ich ihn 2011 gestreichelt habe. Küssen ist also nicht unbedingt notwendig!

Punta Arenas ist Versorgungsstadt für die Region und natürlich auch für uns.

Sie ist Ziel vieler Kreuzfahrtschiffe und bereitet sich schon auf die 500-Jahr Feier 2020 vor, zur Erinnerung, dass Magellan 1520 hier anlandete. 

 

Am letzten Tag fahren wir die Magellanmeerenge nah an der Küste entlang.

 

Hier liegen die Fischfangboote für Königskrabben - einer Spezialität dieser Gegend - außerhalb der Fangsaison an Land.

Es ist einsam hier und die Straße ist nur aus Militär-taktischen Gründen gut ausgebaut. Chile sichert damit seine Präsenz in dieser Gegend gegenüber Argentinien.

 

Es gibt viele Seefahrer-Denkmäler

 

und einfache Wellblechhäuser, viele verschlossen.

 

Wunderbar entspannend ist auf jeden Fall die Landschaft,

in der kleine, windzerzauste Wäldchen bis ans Wasser reichen und Fuchsienbüsche blühen. Vieles erinnert uns an Irland - auch das Licht und das Wetter.

 

Kleine Häfen mit bunten Booten

Bald darauf passieren wir den  "Geografischen Mittelpunkt Chiles".

Das gilt nur deshalb,  weil Chile seine Grenze am Südpol enden lässt.

Dann kommen  wir an den südlichsten Punkt des amerikanischen Festlandes, den man mit dem Auto erreichen kann.

 

Von Montevideo sind wir bis hierhin 8374 km gefahren.

 

Zu Fuß geht es für uns noch ein Stück weiter. Es ist ein beschwerlicher Weg über lockere Kiesel am Strand entlang bis zum Faro San Isidor.

Er sieht leider nur von weitem schön aus, schade, dass in Argentinien und Chile die Leuchttürme alle verfallen!

 

Für unsere Überfahrt nach Porvenir auf Feuerland erwischen wir einen sonnigen Tag. Nach einigen kalten und windigen Tagen noch einmal eine Wohltat!