Peru:  auf der Panamerikana nach Norden - Toro Muerto - Arequipa - Colcatal - Puno - Titicacasee - Raqchi                                                          27. Januar bis 13. Februar 2020

Die Panamericana führt uns in den nächsten Tagen nach Norden.

Es geht immer am Pazifik entlang, mal auf Meereshöhe

mal oberhalb einer Steilküste.

Entlang der Straße werden Chillies getrocknet.

Es ist heiß und die Landschaft karg

Abwechslung fürs Auge bringen fruchtbare Täler, 

in denen Reis angebaut wird.

Es sind kleine Oasen, die sich entlang von Flüssen bilden, bevor diese ins Meer münden.

Im Mündungsgebiet haben sich Vogelparadiese gebildet.

Direkt neben der Straße sind Türme in kleinen Anlagen gebaut.

Von hier aus  kann man die Vögel mit dem Fernglas beobachten.

Zum Übernachten finden wir ruhige Plätze am Strand

oft in kleinen Badeorten, in denen am Abend nichts mehr los ist.

An einem besonders schönen Küstenabschnitt

entdecken wir Pelikane,

die wir lange auf ihrem Ruheplatz und bei ihrem Sturzflug ins Meer beobachten.

Aber auch Raffinerien gibt es hier

und Strandabschnitte, in denen viele Menschen im Wasser stehen.

Wegen des hohen Wellengangs ist Schwimmen nicht erlaubt.

Nach einigen Tagen verlassen wir die Küste und fahren ins Landesinnere.

Unser Ziel ist Toro Muerto, eine archäologische Kostbarkeit.

In der Wüstenlandschaft oberhalb eines grünen Tals liegen Gesteinsbrocken, in die Petroglyphen eingeritzt sind.

Wir freuen uns über jede neue Entdeckung:

 

tanzende Menschen, Pumas,

 

ein Fuchs,

Kondore,

viele Lamas,

 

und immer wieder der Fluss und die Berge.

Es ist wie ein Bilderbuch,

das Geschichten erzählt.

Und je tiefer die Sonne sinkt, umso deutlicher können wir die Zeichnungen  erkennen.

Durch eine bunte Landschaft fahren wir zurück auf die Panamericana,

die uns in die "weiße Stadt", nach Arequipa führt.

Es ist eine beeindruckende alte Universitätsstadt 

 

mit kühlen, ruhigen Innenhöfen,

wunderbaren Decken in den Sälen,

reich verzierten Portalen

und vielen Menschen auf den Straßen.

Im Zentrum der Stadt steht die Kathedrale mit dem Doppelturm, die am Abend wunderbar beleuchtet ist.

Davor der Platz ....

der auch für Demonstrationen genutzt wird.

Hier geht es um einen Protest gegen eine Mine.

Die Plaza ist an 3 Seiten von Arkaden umgeben.

Es gibt kleine Gassen mit Kunstgewerbe und gemütlichen Restaurants.

Hier lassen wir uns nach langer Zeit einmal wieder ...

leckeres Fleisch, zubereitet auf einem  heißen Stein, schmecken.

Ein weiterer Höhepunkt ist das Santa Catalina Kloster, eine kleine farbenprächtige "Stadt in der Stadt" im historischen Ortskern Arequipas.

 

Mit kleinen Gassen ...

und prächtigen Höfen.

Hier richteten sich Nonnen aus wohlhabenden Familien eigene Häuser ein, um ein abgeschiedenes Leben fernab der sie umgebenden städtischen Zivilisation zu verbringen.

Wir wohnen dagegen mit wenig Raum, jedoch komfortabler und ebenso zentral auf einem kleinen Campingplatz.

Die Markthalle ist nicht weit.

 

Köstliche Früchte,

viele Kartoffelsorten,

Fleisch ist schon ausverkauft,

aber Fisch gibt es noch!

Hüte sind noch reichlich vorhanden

und auch ein Schuster, der meinen Rucksack näht.

Am 2. Februar erleben wir zu Maria Lichtmess eine farbenprächtige Prozession.

 

Verschiedene Gemeinden aus der gesamten Provinz tragen

ihre Virgen de la Candelaria durch die Straßen Arequipas.

Sie werden begleitet von farbenfroh gekleideten Tanzgruppen

Die Frauen tragen traditionelle Kleidung,

in leuchtenden Farben und ...

mit schwingenden Röcken, ...

von jung ...

bis älter.

Bewunderung auch für die jungen Frauen,

die mit diesen Schuhen stundenlang durch die Straßen tanzen!

Zwischen den Tanzgruppen der Frauen ziehen Männer mit furchteinflößenden Masken

Besonders beliebt sind die Affen-Kostüme

und dunkle Masken mit riesigem Federschmuck.

Viele Gruppen sorgen für die rhythmische Musik, nach der sich alle bewegen.

 

Das war ein schöner Abschluss in Arequipa!

Auf dem Heimweg sind die Straßen weitgehend leer.

und wir trinken noch ein frisch gezapftes Bier.

Von Arequipa geht es nun weiter nach Osten ins Landesinnere.

Zunächst durch aneinander gereihte Orte mit viel Verkehr,

kleinen Werkstätten an der Durchgangsstraße

und vielen Menschen, die entlang der Straße den Autofahrern alles mögliche verkaufen wollen. Diese Frau versucht es mit Klopapier!

Langsam wird es ruhiger auf der Straße,

in der Ferne die Anden, bei trübem Wetter ...

haben wir erst am Pass bei 4860m Höhe den Blick auf die schneebedeckten Vulkane.

 

Unser Ziel ist Chivay, die kleine Stadt am Eingang der Colca-Schlucht, in der wir die nächsten Tage verbringen.

Zunächst geht es am Grunde des Tales durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet.

Zur Zeit werden Bohnen geerntet

 und am Straßenrand in Säcken zum Abtransport bereit gestellt.

Das Tal wird enger und die Straße verläuft nun auf halber Höhe am Hang entlang durch eine Kakteenlandschaft.

Wir finden einen ruhigen Übernachtungsplatz auf 3730m Höhe,

nahe am Rande der Schlucht, die nun immer enger und tiefer wird.

Ein schön angelegter Wanderweg ermöglicht 

Blicke in die Tiefe

zu beiden Seiten

und auf schöne Pflanzen.

Neben dem faszinierenden Blick in die Tiefe

suchen wir auch nach ihnen, nach den Kondoren,

die geschickt die Aufwinde in der Schlucht nutzen.

Dazu gibt es schöne Aussichtsplätze,

von denen man in Ruhe auf die Vögel warten und sie beobachten kann.

Wir fahren noch weiter in das Tal hinein, vorbei an Miradoren,

entdecken das interessante Museo Juanita, 

in dem der Fund der Mumie eines Inka-Mädchens auf dem naheliegenden Vulkan Nevada Ampato dokumentiert ist.

In Cabanaconde tauchen wir ein bisschen in das Leben im Colca-Tal ein.

Auf dem Platz der allgegenwärtige Kondor,

daneben die kleine Kathedrale

die Straßen sind leer,

doch dann ist Mittagspause

und auch wir essen ein "Menu" in einem einfachen Lokal.

Man weiß nie was es gibt, aber eine leckere Suppe ist immer dabei!

Nicht alle haben so ein buntes Auto

oder ein Lasttier.

Die meisten Menschen

- vor allem Frauen - schleppen auf dem Rücken.

Zum Abschluss unseres Ausflugs ins Colca Tal

gönnen wir uns ein Bad in der Therme

"La Calera" bei Chivay.

Im Außenbecken mit Blick ins Tal,

wärmer und geschützter im Innenbecken.

Für die  einheimische Bevölkerung gibt es eigene Bereiche und Becken - ich vermute, auch größere Umkleiden - bei den vielen Röcken!

Nach diesen entspannenden Tagen im Colca-Tal fahren wir weiter 

nach Osten. Es geht über weitere Pässe, auch heute ist die Sicht nicht gut und es ist lausig kalt.

 

Der Verkehr nimmt zu und in  Juliaca quälen wir uns mit unserem BlauMANn durch enge Straßen, entdecken dort aber ein medizinisches Viertel 

und fragen uns durch zu einem Ohrenarzt,

der Rudi das verstopfte Ohr ausspült.

Unser nächstes Ziel sind die Grabestürme von Sillustani. Auf dem dazugehörenden Parkplatz dürfen wir übernachten und hoffen, dass der Regen aufhört!

Locker auf einer Halbinsel verteilt

stehen die Chullpas, die Grabtürme aus verschiedenen Epochen 800 v.Chr. bis zur Zeit der Inkas ca 1500 n. Chr.

Die ältesten waren verputzt und müssen teilweise schon gestützt werden.

Diese Chullpa ist die besterhaltene aus der Inkazeit.

Die Inkas setzten die Türme aus sorgsam behauenen Steinen zusammen, die genau zusammengefügt wurden.

und im Inneren Mulden für die Verzahnung hatten.

Hier ist noch die Rampe erhalten, die man zum Bau brauchte

und die fertig behauenen Steine, an denen man die perfekte Rundung erkennen kann.

 

Warum der Bau von den Inkas gestoppt wurde, ist unbekannt.

Allen Türmen gemeinsam ist der niedrige Eingang in die Grabkammer auf der Ostseite

und dass die Türme nach oben weiter werden.

Sillusani lässt uns einmal mehr demütig werden ob der Leistungen vergangener Kulturen.

Unsere nächste Station ist Puno am Titicaca-See, wo wir eine weitere Fiesta miterleben.

 

 

Die Straßen der Stadt sind komplett für das Wochenende gesperrt, 

- überall Bühnen, Umzüge und Gruppentänze.

Musik ist Männersache,

Besonders farbenfroh sind die Tanzgruppen auf der Plaza.

Auch die Zuschauer sind traditionell gekleidet.

Glücklich, wer einen Sitzplatz findet!

Nach so viel Augen- und Ohrenschmaus sind wir froh über einen ruhigen Übernachtungsplatz im Naturschutzgebiet mit Blick über den Titicaca-See, der von hier oben wie ein riesiges Feuchtgebiet aussieht.

In diesem Randgebiet des Sees leben viele Menschen auf schwimmenden Inseln aus Schilf.

In Puno lernen wir Nelly und Blady kennen, die beide in der Touristik arbeiten. Sie organisieren uns eine beeindruckende Tour auf dem Titicacasee.

 

Zunächst geht es zu den Floating Islands, auf denen die Uros, eine ethnische Gruppe indigener Menschen leben.

Auf einer der Inseln empfangen uns die Frauen einer Familie, die hier für die Instandhaltung der Insel, den Hausbau und das Leben der Gemeinschaft verantwortlich sind. Die Männer sind unterwegs zum Fischen und um Schilf zu schneiden.

Die Insel muss ständig mit frischem getrockneten Schilf verstärkt werden, das kunstvoll gebunden wird.

Die Häuser haben eine kleine Solaranlage, die für die Beleuchtung und einen kleinen Fernseher reicht.

Mit diesen eindrucksvollen Booten fuhr man zur Kirche und in die Schule.

Heute dienen sie vor allem touristischen Zwecken.

Leider regnet es bei unserer Fahrt.

Mit unserem Ausflugsboot geht es weiter über die offene Wasserfläche, jedoch schön geschützt in der Kabine.

bis zur Insel Taquile.

Hier warten wir auf ein typisches Mittagessen

erfahren von der Strickkunst der Männer, die als Weltkulturerbe der Unesco anerkannt ist.

Rudi gelingt es, dem Hausherrn seine Mütze abzuschwatzen. an der er 1 Monat gestrickt hat.

 

Das ist unser schönstes Souvenir vom Titicacasee!

Nach diesem touristischen Highlight geht es für uns weiter nach Osten durch das fruchtbare Schwemmland des Titicacasees.

Wir gewinnen einen Eindruck vom Leben der Landbevölkerung.

Netze, die am Rande der Straße geknüpft werden, 

Arbeit auf den kleinen Feldern,

Tiere, die gehütet werden 

und immer wieder schöne Steinmauern.

In Chucuito sehen wir uns die älteste Kirche auf dem Altiplano an (von 1534).

Das Kostbarste ist ein sehr schöner Marienaltar.

Direkt neben der Kirche liegt der Inkatempel Uyu mit phallischen Stelen.

Wir verabschieden uns vom eindrucksvollen Titicaca,  dem größten See Südamerikas auf 3800m Höhe, den wir in den letzten Tagen von der peruanischen Seite erkundet haben.

Auf der Fahrt nach Nordwesten geht es noch einmal durch Puno

Die Straße führt entlang des Rio Ayaviri.

Er führt wie alle Flüsse nun viel Wasser - es ist Regenzeit!

Hinter Pucara erreichen wir eine Hochfläche, gelb von Raps.

Ein großer Keramikstier weist auf das Kunsthandwerk hin, das in dieser Gegend typisch ist.

In einer Käserei versorgt wir uns mit leckerem Käse

bevor wir die Wasserscheide zwischen Atlantik im Norden und Pazifik im Süden erreichen.

Er ist auch die Grenze zwischen den Volksgruppen der Aymara im Süden und der Quecuan im Norden.

Die Kleidung der Frauen ist weniger farbenfroh, dafür schmücken Inkaköpfe die Wege

 

und Häuser.

Inmitten des fruchtbaren Tales, in dem auch der Straßenrand genutzt wird

liegt die beeindruckende Tempelanlage Raqchi,

von der nur noch die riesige Mittelwand steht.

Auch einige Säulen

und Mauerreste lassen die Anlage wieder lebendig werden.

So soll der große Tempel einmal ausgesehen haben.